‚Erneuerbare Freiheit‘ Das Gebäude des Donaukuriers hat eine gute städtebauliche Setzung. Momentan wird der Raum an der Donaustraße mit der strengen dunklen Lochfassade dominiert. Durch die entwickelte transparente Fassade tritt das Gebäude in eine neue städtebauliche Beziehung mit dem Umfeld. Die Fassade öffnet sich über die zwei ersten Geschosse und erhält somit eine neue Eingangssituation.
Das Gebäude lädt nun die Bürgerinnen und Bürger ein, anzuhalten, einzutreten und zu entdecken. Die Oberflächenbeschaffenheit des Platzes schafft zudem einen fliessenden Übergang zwischen Innen und Außen. Der Platz mit seinen Häusern, das Gebäude und der Innenhof ergeben nun ein Gesamtes. Das Gebäude selbst bleibt in seiner Grundstruktur bestehen, die verschachtelten Räume werden zu Gunsten der Nutzer aufgelöst. Eingestellte variable Kuben ermöglichen Flexibilität. Die Wände der Kuben sind meist mit einem Add-on versehen (Garderobe, Kaffeeküche, Empfang usw.) und sind gleichzeitig Parkstation der Schiebeelemente. Das Mobiliar der Büros soll gemeinsam mit den Nutzern in einem weiteren Entwurfsschritt erarbeitet werden.
Shared Space ist ein Ort der Begegnung und der freien Interaktion, den man miteinander teilt anstatt ihn zu zerschneiden. So bieten wir Auseinandersetzung mit Paradoxen von Freiheit und Risiko: Die Erfahrung, dass sich Sicherheit durch Unsicherheit erhöht und Suggestion mehr bewirkt als Verbote.
Shared Space ist ursprünglich ein Verkehrskonzept zur Gestaltung öffentlicher Räume, das auf den englischen Planer Ben Hamilton-Baillie zurückgeht. Die Idee ist ebenso schlicht wie einfach: Flächen werden nicht mehr nach Verkehrsfunktionen separiert, sondern es gilt das Mischungsprinzip. Autos, Fahrradfahrer und Fußgänger erhalten den gleichen Status. Es wird eine gewollte Unsicherheit erzeugt, der Raum muss situationsbedingt eingeschätzt werden, miteinander in (Blick-)Kontakt zu treten wird zur grundlegend notwendigen Handlung. Durch das Lösen der klar definierten Unterteilung der Verkehrsfläche entsteht ein Raumgefühl, das die umgebenden Gebäude und den Freiraum neu miteinander verbindet.
Wettbewerb 2. Platz
StandortIngolstadt